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ProduCt FEED - Indexierung für Large Language Model (LLM)

Wo gekauft wird, entscheidet der Endkunde. Trotzdem öffnet OpenAI mit seinem neuen Ansatz einen frischen Weg, Produkte direkt auch LLM-Nutzern anzuzeigen und verändert damit, wie Shopping in Zukunft funktionieren kann. Wer jetzt Zeit und Energie investiert, um seine Produkte und Plattform in den Vordergrund zu bringen, kann diesen neuen Weg der Indexierung klar für sich nutzen.

Ein neuer Anlauf, Produkte zu indexieren, aber diesmal für Large Language Models wie ChatGPT. Wie zuvor einige große Anbieter wie Anthropic, versucht jetzt OpenAI, einen Standard auf dem Markt zu etablieren. Der erste Anlauf heißt aber nicht, dass alle dabei sind, sondern vorerst wird allein ChatGPT mit diesen Produktinformationen gefüttert.

Die Spezifikation ist auf den ersten Blick einfach zu integrieren: Man definiert in der OpenAI Console, welche Quelle regelmäßig abgefragt werden soll, um neue Produktinformationen einspielen zu lassen, und schon kann der Betreiber auf mehr Sichtbarkeit hoffen. Ähnlich wie die Google-Indexierung ist auch dieser Standard kostenfrei nutzbar, die Integration muss man aber selbst vornehmen und proaktiv umsetzen. Abhängig von der Masse an Produkten kann sich das umfangreich entwickeln, sodass der Feed als Betreiber regelmäßig angepasst werden muss.

Technisch gesehen

Das Product Feed Spec ist im Kern eine einfache tabellarische Auflistung, die durch regelmäßige Abfrage von Seiten der Provider ausgelesen wird, um Produkte zu indexieren. Definiert wurde ein Intervall von 15 Minuten, in dem dieser Abgleich stattfindet. Dafür erhält OpenAI relevante Informationen zu deinen Produkten, die wiederum dem Nutzer angezeigt werden können.

Es können verschiedene Produkttypen eingespielt werden. Der Product Feed unterstützt physische Produkte, digitale Güter, Dienstleistungen und auch reine Plattform-Einträge. Dazu zählen Verkaufsartikel, Mietobjekte wie Unterkünfte, digitale Downloads, Serviceangebote oder spezifische Plattform-Items wie Angebote oder Buchungseinträge. Grundsätzlich lässt sich alles als Feed-Element ausspielen, das Nutzern als eigenständiges Produkt präsentiert werden soll.

Beispiele von Produkten:

  • Physische Produkte wie Handys, Schuhe oder Möbel
  • Unterkünfte, die vermietet werden
  • Dienstleistungen, die als Produkt angeboten werden
  • Digitale Güter wie Software, E-Books oder Kurse

Die technischen Details zur Integration und den erforderlichen Datenfeldern finden sich in der offiziellen Spezifikation von OpenAI.

Für wen könnte die Indexierung relevant sein?

Da ein Feed proaktiv eingespielt werden muss, sollte man erstmal im Klaren sein, welche Produkte für den Nutzer relevant sein können, ähnlich wie bei der SEO-Optimierung. So kann man sich die Vorteile aus Sicht des Nutzers besser vorstellen.

Große Plattformen oder E-Commerce-Anbieter liegen hier klar im Vorteil, da hier eine große Anzahl an Produkten gefunden werden muss. Aber auch Hersteller mit einer kleineren Produktpalette können Vorteile für sich gewinnen, da hier nicht nur der Kaufantrieb gefördert wird, sondern auch die Produktpräsentation ein wesentlicher Teil für den Nutzer ist.

Betreiber von Shops zeigen so ihre Produkte direkt dem ChatGPT-Nutzer und schaffen mehr Reichweite für ihren Bestand. In Zukunft kann sich das stark erweitern, da Tools wie ChatGPT oder Gemini bei Endkunden immer beliebter werden und regelmäßig auch zur Suche von Produkten verwendet werden. Große Suchmaschinen wie Google haben zwar einen hohen Mehrwert, Kunden Produktvorschläge zu machen, aber auch sie könnten bald auf solche Quellen zusätzlich zugreifen, um ihre Informationsqualität zu steigern.

Nachteile des Product Feeds

Dieser Standard wurde vorerst nur von OpenAI aufgebaut und wird auch nur dort unterstützt. Andere Anbieter wie Perplexity oder Claude-Nutzer werden aktuell nicht davon profitieren. Es kann sein, dass keiner der großen Anbieter diese Spezifikation übernehmen möchte und sich stattdessen jeweils einen eigenen Standard erschafft.

Zudem bedeutet die kostenfreie Nutzung nicht, dass kein Aufwand entsteht. Die Pflege und regelmäßige Aktualisierung der Produktdaten erfordert Zeit und Ressourcen, besonders bei großen Katalogen. Betreiber müssen sicherstellen, dass Preise, Verfügbarkeit und Beschreibungen immer aktuell sind, sonst verpufft der Effekt.

Fazit

Die neue Product-Feed-Spezifikation von OpenAI ist ein spannender Schritt in Richtung eines neuen Produktökosystems für Sprachmodelle. Was früher Suchmaschinen und Plattformen übernommen haben, wird jetzt direkt in ChatGPT integriert. Produkte werden nicht mehr nur gesucht, sondern aufgewertet und für den Kunden präsentiert.

Für Betreiber kann das ein echter Vorteil sein, mehr Reichweite und Sichtbarkeit zu schaffen. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass man seine Produktdaten sauber und aktuell halten muss, um wirklich davon zu profitieren. Noch ist OpenAI der einzige Anbieter, der diesen Weg geht, aber es ist absehbar, dass andere folgen könnten.

Wer früh dabei ist, hat die Chance, ganz vorne mitzuspielen, denn am Ende entscheiden die Nutzer, wo gekauft wird.

Darius Sobczak
12.11.2025
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